Blühende Landschaften - blühender Naturpark Odenwald

Bei einem Vortrag am 15.03.2019 in Aglasterhausen unterrichteten sich zwei Vorstandsmitglieder der NABU-Gruppe Neckargemünd über diese längst überfällige Aktion.

(Gefördert aus Sondermitteln des Landes Baden-Württemberg)

 

Veranstalter war der Naturpark Odenwald, Kellereistraße 36 in 69412 Eberbach (Tel. 06271-72985.

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Gemeinsam will man mehr Artenvielfalt erreichen und fordert Landbesitzer auf, für mehr Biodiversität zu sorgen. Insekten leiden sowohl durch industriell bewirtschaftete Felder und Wiesen, als auch durch übertrieben ordnungsliebende Gartenbesitzer! (Schon 2 m2 Blütenfläche sind eine große Hilfe für hungernde Insekten! So finden sie die Kraft zum Flug bis zur nächsten Blüteninsel.

 

Teppichrasen hat nichts mit Natur zu tun. Inzwischen ist es sogar zur Mode geworden, Vorgärten mit Schotter zuzuschütten. Wie schön muss es sein, wenn die tagsüber im Schotter gespeicherte Gluthitze des Nachts durchs geöffnete Fenster ins Schlafzimmer zieht!
Endlich wollen Politik und Kommunen diesem Unfug entgegensteuern und die Aktion für „Blühende Landschaften“ ist dabei ein Schritt in die notwendige Richtung.

 

Wie jedermann einsehen wird: Teppichrasen macht viel Arbeit und der scheinbar pflegeleichte Schottergarten noch mehr. Denn nach spätestens 5 Jahren hat der Wind genug Staub und Blätter in den Schotter eingetragen, dass wirklich unerwünschtes „Unkraut“ dort bestens gedeihen kann. „Unkraut“ jäten im Schotter macht dann besonders viel Vergnügen – viel Spaß dabei!

 

In nur 7 Schritten zur Wildblumenwiese? Nun ja, ganz so einfach ist es auch nicht. Hier die empfohlene Vorgehensweise:

 

SCHRITT 1: Die Artenzusammensetzung und Artenvielfalt der Samenmischung ist abhängig von der Bodenqualität und den klimatischen Bedingungen. Hier sollte man sich von Fachfirmen beraten lassen, die Wildsamen liefern können. Genannt wurden uns:
Rieger-Hofmann GmbH, Saaten-Zeller GmbH & Co. KG und Appels Wilde Samen GmbH.

 

SCHRITT 2: Vorbereitung des Saatbetts. Es soll feinkrümelig unkrautfrei sein, d.h. beispielsweise müssen der tiefwurzelnde Ampfer oder die samenstreuende Ackermelde beseitigt sein.

 

SCHRITT 3: Bodenruhe von ca. 4 Wochen einhalten, damit die gestörte Struktur wiederwasserführend werden kann. Nur so ist die Versorgung des Blumensamens mit Luft und Wasser möglich.

 

SCHRITT 4: Der Samen wird als Frühjahrssaat (März-April) oder als Herbstsaat (August-September) ausgebracht. Letzteres gilt besonders für Frostkeimer. Die Aussaatmenge ist von der Samenmischung abhängig und wird auf der Verpackung angegeben. Die meisten Arten sind Lichtkeimer und dürfen nicht eingeharkt werden. Leichtes Andrücken genügt.

 

SCHRITT 5: Feuchtigkeit spielt eine große Rolle beim Keimen. Daher sollten Wildblumensamen in den ersten 4 bis 5 Wochen durchgängig feucht gehalten werden.

 

SCHRITT 6: Mahd. Die Blumenwiese muss im Jahr - bis dreimal - vorzugsweise mit Sense oder Balkenmäher - gemäht werden. NICHT Mulchen, sonst könnten die Pflanzen ersticken.
Tipp: Abschnittsweises Mähen hilft den Insekten, die bei Ihrer Entwicklung an bestimmte Pflanzenstadien gebunden sind. Die Altgrasstreifen sind ihr Rückzugs- und Überwinterungsplatz.

 

SCHRITT 7: Es summt und brummt! Blumenwiesen bieten für jeden Nektar- oder Pollenliebhaber ein breites Nahrungsangebot. Die Insekten zu beobachten macht nebenbei Jung und Alt viel Freude!

 

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Meldebogen
Flächenmeldung für "Blühender Naturpark"
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