Rotkehlchen im Winter - Foto: Frank Derer
Zur Brutzeit vertilgt das Rotkehlchen überwiegend Insekten und deren Larven, insbesondere Käfer, Zweiflügler, Schmetterlingsraupen, Ameisen und Blattläuse. Im Sommer und Herbst erweitert es sein
Nahrungsspektrum mit Beeren und anderen Früchten.
Als einer unserer häufigsten Singvögel ist das Rotkehlchen als absoluter
Sympathieträger prädestiniert für den Titel „Vogel des Jahres“, um Schritte zum dauerhaften Schutz und zur nachhaltigen Verbesserung von seinen Lebensräumen einzuleiten.
Name und Verwandtschaft: Das Rotkehlchen (Erithacus
rubecula) gehört zur Familie der Drosselvögel (Turdidae).
Verwandte Arten, wie das Blaukehlchen, unterscheiden sich sowohl äußerlich als auch durch vollkommen andere Lebensraumansprüche vom Rotkehlchen.
Stimme: Trotz seiner bescheidenen Größe ist das Rotkehlchen recht stimmgewaltig. Der Reviergesang aus relativ langen und variablen Strophen wird
wegen seiner Klangstruktur als „perlend“ und wegen seiner emotionalen Wirkung auf uns Menschen oft als „wehmütig“ bezeichnet. Typischer Warnruf ist ein kräftiges, schnell wiederholtes Tixen, bei
Luftfeinden dagegen ein gedehntes sieh
Die Turteltaube steht für Glück, Liebe und Frieden. Ihre Lebensbedingungen sind allerdings weniger romantisch: Seit 1980 sind fast 90 Prozent ihrer Bestände in Deutschland verloren gegangen. Was
der kleinen Taube fehlt, sind geeignete Lebensräume wie strukturreiche Wald- und Feldränder. Besonders durch die industrielle Landwirtschaft haben sich die Bedingungen für die Turteltaube
verschlechtert.
Doch auch ein zweiter Punkt bedroht die Turteltaube. Als einzige Langstreckenzieherin unter unseren Tauben verbringt sie ihren Winter in Afrika. Doch durch illegale und legale Jagd ist sie auf
ihrem Zugweg massiv gefährdet. Allein in der EU werden jährlich rund zwei Millionen Turteltauben getötet. Mit einer Petition wollen wir Bundesumweltministerin Svenja Schulze dazu auffordern, sich
bei der EU für einen Jagdstopp einzusetzen.
Ein "Allerweltsvogel" als Vogel des Jahres? Ihr Bestand ist sehr zurückgegangen. Als Bodenbrüter leidet die Feldlerche unter der mechanisierten Landwirtschaft mit immer größeren und schnelleren Traktoren. Sie und die preisgünstig gesicherte Nahrungsversorgung der Menschen lassen ihr keine Chance! Text: PeWe
Der Star ist uns ein vertrauter Nachbar. Schwarz auf den ersten Blick, machen sein glänzender Frack und ihr Pünktchenkleid das Starenpaar zu einem echten Hingucker. Zwar ist der Starenmann nicht so stimmgewaltig wie manch anderer Singvogel, dafür gibt es keinen vielseitigeren Imitator unter den heimischen Vögeln. Zwischen seine schnalzenden und pfeifenden Töne mischt er auch mal ein Froschquaken oder eine Alarmanlage.
Wenn ER in der Nacht stundenlang mit "Huh-Huhuhu-Huuuh" um SIE wirbt und SIE endlich mit zaghaftem "Kiwitt" antwortet, dann ist es September bis November oder zeitiges Frühjahr. Mit seinem Reviergesang hat ER schon manche Spaziergänger das Gruseln gelehrt. Das Kiwitt hat IHR den Beinamen "Todesvogel" eingebracht, wenn es abergläubisch als "Komm mit" umgedeutet wird. Die noch häufige Nachteule hat erstaunliche Fähigkeiten was Sehen, Hören und lautloses Fliegen angeht. Es ist ein sehr langer, aber erfolgreicher Prozess mit dem die Evolution alle diese Fähigkeiten von Generation zu Generation hervorgebracht hat und ständig verbessert - da kann kein menschlicher Erfindungsgeist mithalten. Im Gegenteil, mit Hilfe der Bionik versucht man heutzutage, Phänomene aus der Natur auf die Technik zu übertragen. PeWe
Der „Vogel des Jahres“ wird bereits seit 1971 gekürt. Die gemeinsame Aktion von NABU und LBV ist damit die älteste ihrer Art. Vom Baum bis zum Weichtier des Jahres hat sie inzwischen zahlreiche Nachahmer gefunden. In dieser Rubrik erfahren Sie, wie sich der Vogel des Jahres in der örtlichen Naturschutzarbeit verwenden lässt.
Am 9. Oktober 2015 haben NABU und der LBV den Stieglitz (lat. Carduelis carduelis) zum Vogel des Jahres 2016 gekürt. Er ist der Harlekin unter den europäischen Vögel, denn er vereint alle erdenklichen Farben in seinem Gefieder! Der Stieglitz hat ungefähr die Größe eines Grünfinken und seinen Namen von seinem typischen Ruf stiglit - stiglit. Man kennt ihn auch als "Distelfink", denn Distelsamen sind seine Leibspeise. Jedoch verschmäht er auch nicht andere Sämereien, wie die des Löwenzahns.
Der NABU und sein bayerischer Partner, der Landesbund für Vogelschutz (LBV), haben den Habicht (Accipter gentilis) zum „Vogel des Jahres 2015“ gewählt. Auf den Grünspecht, Vogel des Jahres 2014,
folgt damit ein Greifvogel, der wie viele andere seiner Verwandten immer noch der illegalen Verfolgung ausgesetzt ist, obwohl die Jagd auf den Habicht seit den 1970er Jahren verboten ist.
„Illegal abgeschossene, vergiftete oder gefangene Habichte sind nach wie vor trauriger Alltag. Es gibt immer noch einzelne Jäger, die ihn als Konkurrenten bei der Jagd auf Hasen und Fasane sehen.
Auch bei Geflügel- und Taubenzüchtern ist der Habicht besonders unbeliebt. Jährlich stellen Polizisten und Tierschützer in Deutschland Habichtfangkörbe sicher – viele davon in der Nähe von
Taubenhaltungen“, sagte NABU-Vizepräsident Helmut Opitz.
Der Grünspecht (Picus Viridis) ist fast ein "Kulturfolger" geworden.
Immer häufiger sieht mn ihn in unseren Gärten oder man hört seinen lachenden Ruf.
Er liebt Laubwälder und offenes Gelände mit Baumgruppen, wie sie auch undsere Gärten bieten können. Hauptsache sie sind naturbelassen und giftfrei, damit er genug Insekten oder Ameisen als Nahrung finden kann.
Gewöhnlich hört man Spechte, bevor man sie sieht. Mit ihrem kräftigen Meiselschnabel hämmern sie auf der Suche nach Insekten in rascher Schlagfolge auf morsches Holz.
Auf dieselbe Weise zimmern sie ihre Nisthöhlen. Mit ihren starken Füßen halten sie sich an der Rinde fest und stützen sich dabei mit dem kurzen Schwanz ab. Im Frühling zur Brutzeit, trommeln sie als Balzhandlung häufig auf dürre Äste, manchmal auch an Telegrafenmasten um einen Partner zu finden.
Die Bekassine (Gallinago gallinago) misst 27 cm. Sie zählt zur Familie der Watvögel, die sich durch lange Schnäbel und lange Beine auszeichnet. Sie lebt versteckt in Sümpfen und nassen Mooren oder feuchten Wiesen. Wenn man sie aufstöbert, fliegt sie imm Zickzackkurs davon. Während der Balz vollführt sie beeindruckende Sturzflüge, wobei die Schwanzfedern ein charakteristisches Brummen erzeugen.
Die kontaktfreudige Dohle ist meist in Gruppen oder mit ihrem Partner unterwegs. Auf Nahrungssuche oder auf ein lautstarkes „Schwätzchen“ vor dem Schlafengehen schließt sie sich gern Saat- oder Rabenkrähen an. Unter ihnen fällt sie vor allem durch ihre geringere Größe auf, denn Dohlen sind die kleinsten Vertreter der Rabenvögel mit schwarzem Federkleid.
Bis heute teilt sie das Schicksal ihrer schwarz gefiederten Verwandten: Früher galt sie als Unglücksbringer, der Krankheiten wie die Pest und damit den Tod ankündigte. Auf mittelalterlichen Abbildungen sind Dohlen häufig zusammen mit Hexen zu sehen. Studien des Verhaltensforschers Konrad Lorenz über ihre Lernfähigkeit und Intelligenz haben viel dazu beigetragen, dass die Dohle an Sympathie gewann. Die Geschichten über seine frei fliegenden Dohlen fanden ein breites Publikum, das von dem hoch organisierten Sozialleben dieser Art beeindruckt war. Dem Image der Dohle hat dies tatsächlich geholfen.
Teils aus Unwissenheit oder Gedankenlosigkeit, teils aus Absicht zerstörten Hausbesitzer bei Renovierungen oder Gebäudesanierungen in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Brutplätze der Dohle. Viele Gemeinden vergitterten oder verschlossen Einflugmöglichkeiten in Kirchtürmen. Die Dohle ist jedoch dringend auf Nistplätze in unseren Siedlungen angewiesen, denn die Populationen der Baum- und Felsbrüter sind zusammengebrochen. Nur in unseren Dörfern und Städten in direkter Nachbarschaft zu uns Menschen können wir ihr eine Zukunft bieten.
In Deutschland brüten nach gegenwärtigem Stand rund 100.000 Dohlenpaare. Nahezu aus allen Regionen werden rückläufige Zahlen gemeldet. Deshalb steht die Dohle in mehreren Bundesländern auf der
Roten Liste der gefährdeten Vogelarten oder auf der Vorwarnliste. In Brandenburg ist die Art nach jahrzehntelangen Rückgängen inzwischen vom Aussterben bedroht. Nur im Nordwesten Deutschlands
halten sich noch größere und stabile Bestände.
Mit der Wahl zum Vogel des Jahres 2012 rückt die Dohle ins Rampenlicht. NABU und LBV zeigen in diesem Jahr, wie wir ihr im Siedlungsbereich helfen und wichtige Nahrungsgrundlagen in der
Kulturlandschaft erhalten können. Auch für die wenigen verbliebenen Fels- und Baumbrüter setzen wir uns ein. Am Beispiel der schlauen Dohle wollen wir zudem eine Lanze brechen für die oft zu
Unrecht geschmähten Rabenvögel.
Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Landesbund für Vogelschutz (LBV), NABU-Partner in Bayern, haben heute in Berlin den Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus) zum „Vogel des Jahres 2011“ gekürt. Der früher weit verbreitete und recht häufige Singvogel mit dem namensgebenden ziegelroten Schwanz ist heute in vielen Regionen selten geworden. Besonders im Westen Deutschlands ist er aus zahlreichen Dörfern und Kleinstädten verschwunden. Immer weniger Gärten genügen heute noch seinen Ansprüchen.
„Im Jahr des Gartenrotschwanzes wollen wir auf die Gefährdung dieses farbenprächtigen Vogels aufmerksam machen und zeigen, dass oftmals schon mit einfachen Mitteln neue Lebensräume wie Streuobstwiesen geschaffen werden können", sagte NABU-Vizepräsident Helmut Opitz. Gartenrotschwänze brauchen Nisthöhlen, wie sie vor allem in alten Obstbäumen zu finden sind. Streuobstwiesen zählen daher zu den typischen Lebensräumen. Mit ihren hochstämmigen Obstbäumen, die ein hohes Alter erreichen können, bieten sie sowohl geeignete Brutplätze als auch die notwendigen Sitzwarten, von denen die Vögel nach Insekten jagen.
Der NABU und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern haben den Kormoran zum „Vogel des Jahres 2010“ gewählt. Die beiden Verbände wollen sich damit offensiv für den Schutz des Kormorans einsetzen, der nach seiner Rückkehr an deutsche Seen, Flüsse und Küsten wieder zu Tausenden geschossen und vertrieben wird. So werden jedes Jahr in Deutschland rund 15.000 Kormorane getötet.